Hofnahe Schlachtung

Hofnahe Schlachtung



Wissenswertes zum Thema

Seit dem die 09.09.2021 erlaubt das EU-Recht in begrenzten Stückzahlen die Schlachtung von Rindern, Schweinen und Pferden im Herkunftsbetrieb.


Wer das Thema „mobile Schlachtung“ googelt, wird viel dazu finden.

  • Wissenschaftliche Studien und Forschungsprojekte belegen den Zusammenhang zwischen Stress und Fleischqualität.
  • Der Trend zu mehr Tierwohl verlangt nach einer angst- und stressfreien Schlachtung.

 

Doch zwei markante Punkte verhindern seit Jahren die entsprechende Umsetzung:

  • die aktuelle Gesetzeslage und
  • die Wirtschaftlichkeit.

Denn es ist Fakt: mobile Schlachtung ist teurer als in einem auf Masse getrimmten Schlachthof.

 

Lexikon

Was ist hofnahe Schlachtung?


  • Unter „Hofnaher Schlachtung“ oder „Weideschlachtung“ werden gewerbliche Schlachtungen im räumlichen Umfeld des Herkunftsbetriebes verstanden. Es erfolgt kein weiter Transport der zu schlachtenden Tiere.
  • Es gibt drei Möglichkeiten der Hofnahen Schlachtung:
    • in einer vollmobilen Schlachteinheit
    • in einer hofeigenen Schlachtstätte
    • in einer teilmobilen Schlachteinheit
  • Für die Schlachtung im Herkunftsbetrieb gelten seit September 2021 neue Regelungen.
    Die Rechtsänderung erlaubt mehr Flexibilität bei der Schlachtung von Rindern, Schweine und Equiden.

Was ist Hausschlachtung?


  • Unter Hausschlachtung zählt die Schlachtung von Nutztieren ausschließlich für den Eigenverbrauch. Dieses Fleisch darf weder verkauft noch in andere Haushalte abgegeben werden!!! 

Was ist mobile Schlachtung?


  • Mobile Schlachtung bezeichnet Schlachtverfahren außerhalb eines festen (stationären) Schlachthofes, welche sich in teilmobil und vollmobil unterscheiden.

Was ist Vollmobile Schlachtung?


  • In einer Vollmobilen Schlachteinheit erfolgen alle Schlachtarbeiten bis zur Grobzerlegung (d.h. analoger Schlachtprozess wie in einem stationären Schlachthof: Fixierung, Betäubung, Entblutung, Grobzerlegung, Fleischuntersuchung)
  • Vollmobile Schlachteinheiten können so gut wie überall  eingesetzt werden.
  • Die  Vollmobile Schlachtung ist die Alternative zu einer Schlachtung im Schlachthof, welche den Lebendtransport des zu schlachtenden Tieres überflüssig macht.

Was ist Teilmobile Schlachtung?


  • Bei einer teilmobilen Schlachteinheit finden nur die Arbeitsschritte Betäubung, Entblutung, ggf. teilweise Ausweidung sowie der Transport zu einem stationären Schlachthof statt.
  • Die Betäubung oder auch Betäubung und Entblutung können unter bestimmten Voraussetzungen auch außerhalb der mobilen Einheit genehmigt werden. In diesem Fall erfolgt der Einsatz der teilmobilen Einheit ausschließlich für den Transport zu einem stationären Schlachthof, in dem die weiteren Schlachtarbeiten durchgeführt werden.

Der Kugelschuss auf der Weide....


  • ist die Betäubung von Rindern durch einen kontrollierten Kopfschuss aus geringer Entfernung direkt auf der Weide.
    Das sofortige Entbluten und darauf folgende Transportieren in eine EU-zertifizierte Schlachtstätte muss gewährleistet werden.

  • OVG Urteil Lüneburg: Kugelschuss darf seitens der Behörden nicht grundsätzlich verwehrt werden: OVG_Urteil


Vorteile für die Tierhalter...

  • weniger Stress und Unfallgefahren für Mensch und Tier
  • bessere Vermarktung durch mehr Tierwohl u. höhere  Fleischqualität

Vorteile für die Verbraucher...


  • beste Fleischqualität
  • Genuss mit gutem Gewissen


Vorteile für die Tiere...


„Der Kugelschuss auf der Weide hat gegenüber den herkömmlichen Verfahren den entscheidenden Vorteil, dass die Tiere ohne Anwendung von Zwangsmaßnahmen dort sterben dürfen, wo sie gelebt haben. Dies entspricht den Tierschutzgrundsätzen.“ (Zitat: Lea Trampenau in „Produktion und Markt 2011“)

Hinweise für den Jäger


  • Weideschuss bedarf besonderer Genehmigungen, der Jagschein genügt nicht!
  • Eine Voraussetzung dafür ist der durch extra Lehrgang und Prüfung erworbene "Sachkundenachweis Kugelschuss auf der Weide".
  • Im guten Glauben einem Rinderhalter "aus der Patsche zu helfen" ist illegal und gefährdet den eigenen Jagdschein.

Welche Voraussetzungen erfordert der Weideschuss?


  • weitere Infos folgen...
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Wir möchten helfen, die Theorie der friedlichen hofnahen Schlachtung in die Praxis umzusetzen.

Dies bedeutet in erster Linie:

  • Auseinandersetzung mit den EU-Verordnungen
  • Weiterbildung durch Erwerb von entsprechenden Sachkundenachweisen
  • Tests und Weiterentwicklung der derzeit auf den Markt kommenden mobilen Schlachttechnik
  • Erfahrungsaustausch mit ebenfalls zu diesem Thema engagierten Personen
  • sachliche und Skepsis abbauende Zusammenarbeit mit den entsprechenden Behörden
  • Aufklärung der Verbraucher zu den höheren Preisen von angst- und schmerzfrei geschlachtetem Fleisch
  • Aufbau eines Netzwerkes von Personen und entsprechender Technik (Fleischernachwuchs ist rar!)
  • Beantragung und Organisation von Fördermitteln und Finanzen, um in naher Zukunft entsprechendes Equipment für die Mobile Schlachtung anschaffen zu können.

 

Diese Liste lässt sich mit vielen Punkten erweitern, es gibt viel zu tun!!

Gern können Sie uns mit konstruktiver Hilfe unterstützen.